Mittwoch, 25. April 2007

Es muss nicht immer Bordeaux sein: Mallorquinischer Wein


Mallorquinischer Wein tauchte bislang in der einschlägigen Gourmet- und Weinliteratur eher selten oder nur am Rande auf. Die aktuellen Bodegas auf Mallorca sind bestenfalls 20 Jahre alt, was eigentlich verwunderlich ist, da der Weinbau auf Mallorca auf die Antike zurückgeht. Doch nachdem die in Europa wütende Reblaus auch letztendlich die Insellage erreicht hatte, wurden viele Weinstöcke auf Mallorca durch Mandelbäume ersetzt. In den sechziger Jahren geriet der Weinanbau durch den boomenden Tourismus völlig ins Vergessen. Erst in den achtziger Jahren besannen sich einige Winzerfamilien wieder auf die Tradition und Quereinsteiger entdeckten die guten Voraussetzungen auf der Insel für ungewöhnliche Weinkreationen. Das besondere Kapital der Insel liegt in den einheimischen Rebsorten Manto Negro und Callet, die vielen mallorquinischen Weinen eine unverwechselbare Note verleihen.
Einer meiner Lieblingsmeine ist der Cuvée AN/2 des Weingutes Anima Negra, dessen drei Önologen auf Mallora auch als die "Jungen Wilden" des Weins bezeichnet werden.
In sehr guten Jahrgängen wird auch der "klassische Anima Negra", was übrigens "Schwarze Seele" bedeutet, abgefüllt. Dessen Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber meiner Meinung nach schon gekippt.
Der AN/2 ist erdig, beerig, sehr gehaltvoll und liegt mit ca. 11 Euro pro Flasche bei einem sehr fairen Preis.